Demnächst ...
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[Näheres im Anschluss an das Inhaltsverzeichnis]
Inhaltsverzeichnis:
2024
2023
2022
Leider muss die Vortragsveranstaltung mit
Franziska Davies morgen 19.11.24 um 19 Uhr im Rathaussaal Marburg krankheitsbedingt ausfallen.
Wir bemühen uns um einen neuen Termin.
Vortragsveranstaltung mit
Franziska Davies
Osteuropa - Historikerin
Dienstag, den 19. November 2024
um 19:00 Uhr (Einlass ab 18:30 Uhr)
Thema:
"Russischer Imperialismus
und die Ukraine -
Geschichte und Gegenwart"
Ort: Rathaussaal Marburg
Der Eintritt ist frei - Spenden willkommen
Presseinformation:
Die Initiative Zeitenwende Marburg führt am 19. November 2024 ihre nächste Veranstaltung durch. Zu Gast wird die Osteuropa-Historikern Franziska Davies sein. Sie wird zum Thema „Russischer Imperialismus und die Ukraine – Geschichte und Gegenwart“ sprechen. Davies, geb. 1984, ist an der Münchener Ludwig-Maximilian-Universität tätig und hat als Forschungsschwerpunkte die moderne Geschichte Russlands, der Ukraine und Polens. 2023 hat sie den Band „Die Ukraine in Europa – Traum und Trauma einer Nation“ herausgegeben.
Die Veranstaltung wird am 19.11. um 19 Uhr im historischen Sitzungssaal im Rathaus Marburg stattfinden. Einlass ist ab 18.30 Uhr. Der Eintritt ist frei.
Diskussionsveranstaltung
Evangelischer Kirchenkreis Marburg
Montag, den 04. November 2024
um 19:00 Uhr
Auf dem Podium unser Sprecher Hubert Kleinert und vom "Bündnis Nein zum Krieg" Andreas Zumach.
Thema:
"Dialog gestalten:
Ukraine - Wohin kann es gehen?"
Ort:
Lutherische Pfarrkirche St. Marien in Marburg
Der Eintritt ist frei
Vortragsveranstaltung mit
Eberhard Zorn
Generalinspekteur der Bundeswehr a.D.
Dienstag, den 08. Oktober 2024
um 19:00 Uhr (Einlass ab 18:30 Uhr)
Thema:
"Wie kann die Bundeswehr ihren Auftrag künftig erfüllen?"
Ort: Rathaussaal Marburg
Der Eintritt ist frei
Presseinformation:
Der ehemalige Generalinspekteur der Bundeswehr Eberhard Zorn (2018 – 2023) spricht am 8. Oktober 2024 um 19.00h im Rathaussaal Marburg über die Herausforderungen der Bundeswehr ihren verfassungsmäßigen Auftrag zur Landesverteidigung zu erfüllen.
Die Initiative Zeitenwende Marburg und die Gesellschaft für Sicherheitspolitik e.V. Sektion Marburg möchten mit dieser kostenlosen Informationsveranstaltung einer interessierten Öffentlichkeit Daten und Fakten zum Thema Verteidigungsfähigkeit Deutschlands bereitstellen.
In seinem Vortrag wird Zorn die geopolitische Lage Deutschlands sowie der NATO und EU darstellen. Aus einer nüchternen Bestandsaufnahme des Zustands der Bundeswehr wird er die erforderlichen Veränderungen der Bundeswehr zur Erlangung einer Verteidigungsfähig ableiten. Dabei werden auch territoriale Aufgaben des Staates wie der Zivilschutz nicht ausgeklammert bleiben können.
Zorn hat in seinen fünf Jahren als Generalinspekteur fünf VerteidigungsministerInnen der Regierungen Merkel und Scholz gedient. Er ist ein profunder Kenner der Lage, Strukturen und Schwierigkeiten der Bundeswehr.
Seit dem russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine ist das Thema Verteidigung wieder mehr in den Fokus des öffentlichen Interesses gerückt. Damit sind die gravierenden Lücken in der Verteidigungsfähigkeit Deutschlands einer breiteren Öffentlichkeit bewusst geworden.
Im Anschluss an den Vortrag wird es eine ca. einstündige Fragerunde geben.
Presseinformation:
Initiative Zeitenwende Marburg
Veranstaltungsankündigung
Die Initiative Zeitenwende Marburg nimmt nach der Sommerpause die Reihe ihrer Informations- und Diskussions-veranstaltungen wieder auf. Am 19. September um 19 Uhr wird der langjährig ausgewiesene Ukraine-Experte Winfried Schneider-Deters zum Thema „Kursk – Wende im Ukrainekrieg?“ sprechen. Die Veranstaltung findet um 19 Uhr im historischen Saal im Rathaus Marburg statt.
Schneider-Deters war von 1975-2003 Leiter zahlreicher Projekte der Friedrich-Ebert-Stiftung in Lateinamerika, Asien und im Kaukasus. 1996 hat er den Aufbau und die Leitung des Kooperationsbüros Ukraine der Friedrich-Ebert-Stiftung in Kiew übernommen. Seit 2004 ist er als Autor zahlreicher Bücher über die Innen- und Außenpolitik der Ukraine hervorgetreten, so z.B. mit den beiden Bänden „Ukrainische Schicksalsjahre 2013-2019“, die den Aufstand auf dem Majdan, die russische Annexion der Krim und den Krieg im Donbass in den Mittelpunkt rücken. Schneider-Deters hält enge Verbindungen zur Ukraine, bereist das Land regelmäßig und ist erst vor kurzer Zeit von einem mehrwöchigen Aufenthalt dort zurückgekehrt. Wir können von ihm aktuelle Informationen zur derzeitigen Lage und zur Bedeutung der ukrainischen Angriffe auf russisches Territorium erwarten.
Vortragsveranstaltung mit
Michel Friedman
(Frankfurt)
Montag, den 13. Mai 2024
um 19:00 Uhr (Einlass ab 18:30 Uhr)
Thema:
"Judenhass - Zur Aktualität
des Antisemitismus"
Ort:
Technologie- und Tagungszentrum (TTZ)
Softwarecenter 3, Marburg
Der Eintritt ist frei
Presseinformation:
Initiative Zeitenwende Marburg
Veranstaltungsankündigung
Der brutale Überfall der Hamas auf Israel am 7.Oktober und die andauernden militärischen Aktionen Israels im Gazastreifen haben nicht nur auf bedrückende Weise die Aktualität des seit vielen Jahrzehnten ungelösten Nahostproblems klargemacht. In der Folge haben sich auch an vielen Stellen in der westlichen Welt, auch in Deutschland, vielerlei Anzeichen eines virulenten und erschreckenden Antisemitismus gezeigt. Sicher werfen auch das Vorgehen der israelischen Truppen in Gaza und die humanitäre Lage dort viele Fragen auf. Ganz unabhängig aber von der auch in Israel kontrovers diskutierten Frage der Angemessenheit der israelischen Reaktion auf die Massaker der Hamas muss es uns beschäftigen, wenn das Existenzrecht Israels geleugnet wird und jüdisches Leben ausgerechnet in Deutschland aufs Neue bedroht scheint. Wenn Juden heute in der westlichen Welt glauben, ihre Identität verstecken zu müssen, wenn ein jüdischer Student allein wegen seiner jüdischen Identität brutal zusammengeschlagen wird, wenn Juden sich veranlasst sehen, über Auswanderung nachzudenken, kann uns das nicht gleichgültig sein. Woher kommt dieser immer wieder sichtbar werdende Hass ? Haben wir es neben dem alten Antisemitismus der politischen Rechten auch mit einem aus der arabischen Welt importierten Antisemitismus zu tun, dessen Ausmaß lange unterschätzt worden ist? Gibt es einen neuen, einen „woken“ Antisemitismus von links, der sich „antiimperialistisch“ und „antikolonial“ drapiert? Gibt es da neue Allianzen von ganz rechts und ganz links? Und was bedeutet es eigentlich, als Jude in Deutschland aufzuwachsen, zu leben und zu arbeiten?
Zu dieser Thematik hat die Initiative Zeitenwende den Publizisten, Juristen und Philosophen Michel Friedman eingeladen. Die Vortrags- und Diskussionsveranstaltung mit ihm wird am 13. Mai 2024, um 19 Uhr im Technologie- und Tagungszentrum (TTZ) in Marburg stattfinden. Der Eintritt ist frei.
Es gibt kaum jemand, der kompetenter wäre, dazu Auskunft zu geben, als Michel Friedmann. Der 1956 in Paris geborene Jurist stammt aus einer Familie, deren Mitglieder zum größten Teil in Auschwitz umgebracht wurden. Nur eine Großmutter und seine Eltern konnten durch den Einsatz von Oskar Schindler überleben. Friedman siedelte mit seinen Eltern 1965 nach Frankfurt um. In den 70er Jahren nahm er die deutsche Staatsbürgerschaft an. Der Jurist Friedman war ab 1983 Vorstandsmitglied der jüdischen Gemeinde in Frankfurt. 1999 wurde er ins Präsidium des Zentralrats der Juden in Deutschland gewählt und amtierte bis 2003 als stellvertretender Vorsitzender. Von 1994 bis 1996 gehörte er dem Bundesvorstand der CDU an. Seit 1993 ist er auch als Fernsehmoderator tätig.
Später studierte er Philosophie und promovierte 2010. In den letzten Jahren ist er auch als Buchautor hervorgetreten. 2022 erschien sein stark autobiographisches Werk „Fremd“, im Februar 2024 hat er „Judenhass“ vorgelegt.
>> Marburg schenkt Ostern <<
Oster-Hilfsprojekt 2024
Sammeln für Kinder in Odessa
Der Deutsch-Ukrainische Verein MAVKA e.V. und die Marburger Initiative «Mit der Ukraine im Herzen» geben in Zusammenarbeit mit der ukrainischen Non-Profit-Organisation «The Key to the Future» und mit Unterstützung der Lutherischen Pfarrkirche St. Marien und der Elisabethkirche das diesjährige Oster-Hilfsprojekt bekannt!
>> Gegen den Krieg -
Marburg an der Seite der Ukraine <<
Protest- und Solidaritätskundgebung
Samstag, den 24. Februar 2024
um 16:00 Uhr
Ort: Marktplatz in Marburg
Redebeiträge auf der Kundgebung:
1.
Prof. Dr. Thorsten Bonacker
„Gegen den Krieg – Marburg an der Seite der Ukraine“
Marburg, 24. Februar 2024
Liebe Menschen, die heute auf den Marktplatz gekommen sind, um ihre Solidarität
mit der Ukraine zu demonstrieren,
es ist gut, dass wir hier wieder stehen und unsere Solidarität mit der Ukraine zeigen.
Es ist wichtig, dass wir hier stehen und dass wir nicht nachlassen zu sagen, dass es in
der Verantwortung des Westens und vor allem auch der Bundesregierung liegt, die
Ukraine mit allem zu unterstützen, was sie braucht.
Und zugleich ist es eine Schande, dass wir hier wieder stehen müssen und dass
Russland die Menschen in der Ukraine weiter mit seinen Bomben und seiner
andauernden Besatzung terrorisiert. Dass wir hier wieder stehen, zeugt leider auch
davon, dass die Unterstützung der Ukraine bislang nicht ausgereicht hat. Es ist
bislang nicht gelungen, Russland zu Verhandlungen zu zwingen. Es ist nicht
gelungen, die illegale russische Besatzung zu beenden. Und es ist nicht gelungen,
Länder wie China oder Indien auf die Seite derer zu ziehen, die diesen Krieg beenden
wollen, aber nicht zu den russischen Bedingungen.
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... hier der Link zur vollständigen Rede als PDF-Datei
2.
Yurii Radiev
„Gegen den Krieg – Marburg an der Seite der Ukraine“
Marburg, 24. Februar 2024
Das erste, was ich klarstellen möchte: Wir wollen keinen Krieg und haben ihn nie gewollt. Ich habe den Krieg nie gewollt, keiner der Menschen, die ich kenne, seien es Ukrainer oder Deutsche, will den Krieg; die ukrainischen Flüchtlinge in Marburg wollen keinen Krieg, meine Familie in der Ukraine will keinen Krieg; die ukrainischen Soldaten, die unser Existenzrecht schon seit mehr als zehn Jahren tapfer verteidigen, wollten den Krieg nie. Der Krieg kam vor unsere Haustür, zerstörte unsere Häuser und Städte, tötete unsere Kinder, Familien, Angehörigen und Freunde und zerstörte das Leben von Millionen Menschen. Wir haben diesen Krieg nie gewollt, aber er wurde von Russland auf unseren Boden getragen - einem terroristischen Staat unter der Kontrolle eines skrupellosen Diktators, der seine blutige Vergangenheit preist und davon träumt, wieder ein großes Imperium zu werden. Vor 10 Jahren begann Russland unter dem Vorwand des "Schutzes der russischsprachigen Bevölkerung" - ein Argument, das von Hitler selbst übernommen wurde - den Angriffskrieg in der Ukraine mit der Annexion der Krym und der Invasion im Donbas. Die Ukraine hat den Krieg nie gesucht - der Krieg wurde von Russland angezettelt, und wir haben keine andere Wahl, als uns zu verteidigen.
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... hier der Link zur vollständigen Rede als PDF-Datei
3.
Prof. Dr. Hubert Kleinert
„Gegen den Krieg – Marburg an der Seite der Ukraine“
Marburg, 24. Februar 2024
Liebe Marburgerinnen und Marburger,
ich bin Hubert Kleinert, ich bin Sprecher der Initiative Zeitenwende und ich darf Sie im Namen aller Veranstalter dieser Kundgebung ganz herzlich begrüßen. Ich darf dies tun auch im Namen der ukrainischen Community in Marburg, der Parteien, der evangelischen Kirche und all der anderen Mitveranstalter.
Wir haben uns heute hier versammelt, weil genau heute vor zwei Jahren der russische Angriffskrieg gegen die ganze Ukraine begonnen hat. Was schon 2014, also vor zehn Jahren, mit der Annexion der Krim und dem Krieg im Donbas-Gebiet seinen Anfang genommen hat, ist seither für das ganze Land, grausame und mörderische Realität. Tod und Vernichtung, Verwüstung und Verderben sind das Ergebnis. Amerikanische Quellen sprechen von 70-120.000 gefallenen russischen und 60-70.000 getöteten ukrainischen Soldaten. Genau weiß das niemand. Die Zerstörungen der ukrainischen Infrastruktur sind unermesslich. Russland versucht, mit brutaler Gewalt die Existenz eines unabhängigen, freien und souveränen Staates zu vernichten.
Dieser Aggressionskrieg ist von niemandem provoziert wurden. Und er ist in der europäischen Geschichte seit 1945 ohne Beispiel. Und deshalb geht es heute darum, ein Zeichen zu setzen. Ein Zeichen des Protests gegen das Mörderregime des Wladimir Putin in Moskau, das diesen Krieg vom Zaun gebrochen hat. Gegen ein Regime, das die Existenz einer ukrainischen Nation leugnet, das die ukrainische Kultur vernichten will und das mit seiner imperialistischen Aggressionspolitik zur Gefahr für die gesamte demokratische Staatenwelt Europas geworden ist. Und deswegen ist es das erste, dass wir hier und heute laut und deutlich sagen: Putin muss gestoppt werden! Russland darf diesen Krieg, den es der Ukraine und der demokratischen Welt aufgezwungen hat, niemals gewinnen. Und ich füge hinzu: Russland wird diesen Krieg nicht gewinnen.
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Gegen den Krieg -
Marburg an der Seite der Ukraine
Aufruf zur Kundgebung:
Gegen den Krieg – Marburg an der Seite der Ukraine
Am 24. Februar 2024 ist es zwei Jahre her, dass der umfassende russische Angriffskrieg gegen die ganze Ukraine begonnen hat. Was bereits mit der russischen Annexion der Krym und dem Krieg im Donbas schon vor zehn Jahren seinen Anfang genommen hat, ist noch immer traurige Realität. Erstmals in der europäischen Geschichte seit 1945 versucht ein europäischer Staat, die staatliche Integrität eines anderen Staates mit militärischer Gewalt zu vernichten. Erst in diesen Tagen hat Wladimir Putin wieder erklärt, dass der Krieg erst beendet werden könne, wenn Russland seine Ziele vollständig erreicht habe. Und die bestehen in der Vernichtung der Existenz eines unabhängigen ukrainischen Staates und in der Beseitigung seiner Regierung.
Seit Jahren bringt dieser verbrecherische Angriffskrieg Tod und Zerstörung, Vernichtung und Verwüstung. Das Leiden von Millionen von Ukrainerinnen und Ukrainern und den Tod tausender von russischen Soldaten haben Putin und sein Regime zu verantworten. An den physischen und psychischen Folgen dieses Angriffskrieges werden noch Generationen zu leiden haben.
Die russischen Aggressoren haben bisher keines ihrer Kriegsziele erreicht. Die Ukraine wehrt sich mutig und entschlossen. Dass sie das kann, hat auch damit zu tun, dass Solidarität und Unterstützung aus der westlichen Welt stärker und geschlossener sind, als der russische Diktator das angenommen hatte. Umso wichtiger ist es, dass diese Unterstützung anhält.
Inzwischen zeigen sich auch im Westen Anzeichen einer gewissen Erschöpfung. In Deutschland sind es vor allem die AfD, die Wagenknecht-Partei und weite Teile der Linkspartei, die die politische und militärische Unterstützung der Ukraine nicht weiter fortsetzen wollen. In den USA gilt als völlig ungewiss, ob nach einem möglichen Wahlsieg Donald Trumps die Hilfe für die Ukraine weitergehen wird.
Dabei ist die Ukraine mehr denn je auf westliche Waffenlieferungen angewiesen, wenn die Verteidigung ihrer staatlichen Souveränität auch weiterhin gelingen soll. Eine Verteidigung, die auch für die europäische und die deutsche Sicherheit von großer Bedeutung ist.
Weil es das wichtigste Ziel ist, einen militärischen Sieg Russlands zu verhindern, müssen wir auch weiterhin die Ukraine mit allen unseren Möglichkeiten unterstützen. Wir müssen sie humanitär, politisch und ökonomisch unterstützen. Wir müssen ihr aber auch mit militärischem Gerät helfen, ihr Recht auf Selbstverteidigung wahrzunehmen. Wir stehen an der Seite der Menschen in der Ukraine, die für ihre Selbstbestimmung kämpfen.
Zur politischen Unterstützung gehört auch eine klare Beitrittsperspektive der Ukraine zur EU. Sicher sind noch viele schwierige Fragen zu klären, bis eine volle EU-Mitgliedschaft des Landes möglich sein wird. Aber die Ukraine von heute ist ein Teil der westlich-demokratischen Ideenwelt und gehört in die Europäische Union.
Natürlich wollen wir alle, dass dieser Krieg bald ein Ende findet, dass Tod, dass Gewalt und Zerstörung aufhören. Wir wollen den Frieden. Aber der wird nur möglich sein, wenn die Ukraine politisch und militärisch so stark ist, dass Russland erkennen muss, dass es seine Ziele nicht erreichen kann und sich öffnet für einen Verhandlungsfrieden, der für die Ukraine akzeptabel ist. Deshalb müssen die Waffenlieferungen durch den Westen fortgesetzt werden.
Wir wollen hier in Marburg diesen Tag des Überfalls auf die Ukraine, der ja schon vor zehn Jahren mit der Annexion der Krym und dem Krieg im Donbas begonnen hat, zum Anlass nehmen, ein öffentliches Zeichen zu setzen. Ein Zeichen des Protests gegen das autokratische System in Moskau, das einen Nachbarstaat mit Krieg überzieht und dem das Völkerrecht gleichgültig ist. Vor allem aber wollen wir ein Zeichen der Solidarität mit der Ukraine setzen. Wir wollen zeigen, dass die Marburger Bürgerschaft auf der Seite der Ukraine steht – über alle Parteigrenzen und sonstige Unterschiede hinweg.
Deswegen rufen wir Sie alle auf: Kommen Sie zur Protest- und Solidaritätskundgebung am 24. Februar um 16 Uhr auf den Marktplatz!
Deutsch-Ukrainischer Verein Marburg OBOZ Plus e.V.
Initiative Zeitenwende Marburg
Bündnis 90/Die Grünen Marburg
SPD Marburg
CDU Marburg
FDP Marburg
MAVKA Deutsch-Ukrainischer Verein e.V.
Pulse of Europe
Junge Europäische Föderalist:innen
Bürger für Marburg
Ausländerbeirat Marburg
Klimaliste Marburg
Podiumsdiskussion mit:
Mittwoch, den 14. Februar 2024
um 19:00 Uhr (Einlass ab 18:30 Uhr)
Thema:
>> Zwei Jahre russischer Aggressionskrieg -
Welche Zukunft hat die Ukraine? <<
Ort: Rathaussaal Marburg
Der Eintritt ist frei
Presseinformation:
Initiative Zeitenwende Marburg
Veranstaltungsankündigung
Am 24. Februar jährt sich zum zweiten Mal der Beginn des russischen Aggressionskrieges gegen die ganze Ukraine. Die Initiative Zeitenwende nimmt dies zum Anlass für eine Podiumsdiskussion unter dem Titel „Zwei Jahre russischer Aggressionskrieg – Welche Zukunft hat die Ukraine?“. Dabei sollen u.a. die folgenden Fragen im Zentrum stehen: Kann die Ukraine den Krieg noch gewinnen? Bröckelt die Unterstützung des Westens? Gibt es in absehbarer Zeit Chancen für ein Ende des Krieges? Hat die Ukraine eine realistische Chance, in absehbarer Zeit EU-Mitglied zu werden?
Diskutieren werden: Prof. Dr. Eckart Conze (Philipps-Universität Marburg), Dr. habil. Anna Veronika Wendland (Herder-Institut für historische Ostmitteleuropaforschung, Marburg), Prof. Dr. Hubert Zimmermann (Philipps-Universität Marburg). Moderiert wird das Gespräch von Prof. Dr. Hubert Kleinert (Initiative Zeitenwende Marburg).
Die Veranstaltung findet am 14. Februar 2024 um 19 Uhr im Historischen Saal im Rathaus Marburg statt.
Der Eintritt ist frei. Einlass ist ab 18.30 Uhr.
Vortragsveranstaltung mit
Daniel Cohn-Bendit
(Frankfurt)
Dienstag, den 19. Dezember 2023
um 19:00 Uhr (Einlass ab 18:30 Uhr)
Thema:
"Alter und neuer Antisemitismus"
Ort: Rathaussaal Marburg
Der Eintritt ist frei
Presseinformation:
Initiative Zeitenwende
Veranstaltungsankündigung
Der brutale Terrorangriff der Hamas auf Israel am 7. Oktober und die folgende Eskalation im Nahen Osten hat auch in der Öffentlichkeit der westlichen Länder heftige Reaktionen ausgelöst. Zeichen der Solidarität mit Israel und den Opfern der Gewalt auf beiden Seiten standen und stehen dabei neben erschreckenden Bekundungen eines alten und neuen Antisemitismus, der sich auch auf deutschen Straßen und Plätzen in den letzten Wochen deutlich gezeigt hat. Offensichtlich haben wir es hier auch mit den Folgen antisemitischer und islamistischer Feindbilder zu tun, die aus der islamischen Welt importiert sind.
Jüdische Mitbürger in Deutschland sind in diesen Wochen angegriffen, ihre kulturellen Symbole attackiert worden. Viele fühlen sich bedroht und meiden die Öffentlichkeit. Das muss gerade in Deutschland besonders erschrecken. Denn in diesem Land haben unsere Vorfahren die schlimmsten Verbrechen überhaupt in der langen Geschichte der Judenverfolgung begangen.
Was ist von diesen Zeichen zu halten? Was heißt es, wenn schon wenige Tage nach dem 7. Oktober die leisen Töne der Trauer und des Mitgefühls für die Opfer übertönt wurden von den lauten Parolen der „Free Palestine“-Demonstranten, die in Israel die Wurzel allen Übels sehen? Warum gab es so wenig Empathie mit den jüdischen Opfern? Woher kommt die Neigung mancher Teile der Intellektuellen- und Kulturszene, mit einem „Ja, Aber“-Standpunkt Israel zum Hauptverantwortlichen zu erklären? Haben wir ein neues Antisemitismus-Problem im Lande? Gibt es überhaupt noch eine Chance für eine Friedenslösung?
Die Initiative Zeitenwende lädt ein, diese Fragen im Rahmen einer öffentlichen Diskussionsveranstaltung „Alter und Neuer Antisemitismus“ zu diskutieren. Unser Gast an diesem Abend wird Daniel Cohn-Bendit sein. Der langjährige Europaabgeordnete der Grünen, dessen jüdische Eltern einst vor den Nazis nach Frankreich fliehen mussten, ist mit dem Thema in vielfältiger Weise verbunden.
Die Veranstaltung findet am 19.12.2023 um 19 Uhr im Historischen Rathaussaal des Marburger Rathauses statt. Der Eintritt ist frei. Einlass ist ab 18.30 Uhr.
Presseinformation:
UKRAINE – Perspektiven nach dem Krieg:
Putin vor Gericht? Möglichkeiten und Grenzen des Völkerstrafrechts
Der Internationale Strafgerichtshof hat einen Haftbefehl gegen den russischen Präsidenten Wladimir Putin und die russische Beauftragte für Kinderrechte, Maria Lwowa-Belova, erlassen. Sie sollen persönlich verantwortlich sein für Kriegsverbrechen, die in der Ukraine begangen wurde. Konkret wird ihnen die Beteiligung an der Deportation ukrainischer Kinder vorgeworfen.
Welche Bedeutung hat der Haftbefehl, wie kann er durchgesetzt werden und was folgt daraus für Putin?
Warum legt der Internationale Strafgerichtshof den Fokus auf das Kriegsverbrechen der Vertreibung und Überführung ukrainischer Kinder?
Welche Möglichkeiten strafrechtlicher Verfolgung gibt es hinsichtlich anderer Kriegsverbrechen?
Sind die Mitgliedstaaten des IStGH verpflichtet, die Strafverfolgung Putins zu unterstützen?
Welche Möglichkeiten für Entschädigungsleistungen kommen in Betracht?
Stefanie Bock ist seit 2016 Universitätsprofessorin für Strafrecht, Strafprozessrecht, Internationales Strafrecht und Rechtsvergleichung an der Philipps-Universität Marburg. Sie ist in zahlreiche wissenschaftliche und wissenschaftspolitische Kooperationen und Gremien eingebunden. Seit 2018 ist sie Direktorin des Marburger Forschungs- und Dokumentationszentrums Kriegsverbrecherprozesse (ICWC), das die weltweit nach dem Zweiten Weltkrieg geführten Kriegsverbrecherprozesse dokumentiert und wissenschaftlich auswertet. Darüber hinaus ist sie Mitglied der interdisziplinär zusammengesetzten Research Group on Dynamics of Victim Recognition in Transitional Justice, die sich mit Fragen der Opferanerkennung in Übergangsprozessen beschäftigt, sowie des Arbeitskreises Völkerstrafrecht, einem Forum zum Gedankenaustausch zwischen Völkerstrafrechtlerinnen und Völkerstrafrechtlern aus Wissenschaft und Praxis. Des Weiteren wirkt sie an dem rechtsvergleichenden Großprojekt „Core Concepts in Criminal Law and Justice“ mit, das sich die Identifizierung und Konkretisierung strafrechtlich relevanter Grundprinzipien zum Ziel gesetzt hat. Als stellvertretende Vorsitzende der Strafrechtskommission des Deutschen Juristinnenbundes setzt sie sich zudem auf rechtspolitischer Ebene für die Gleichberechtigung und Gleichstellung der Frau in Gesellschaft, Beruf und Familie ein.
Presseinformation:
Die Initiative Zeitenwende führt am 17.10. ihre nächste öffentliche Vortragsveranstaltung durch. Diesmal eingeladen haben wir die renommierte Osteuropa-Historikerin Frau Dr. Veronika Wendland vom Herder-Institut Marburg. Sie hat soeben ein Buch zur Geschichte der Ukraine herausgebracht und spricht zum Thema „Nationsbildung und Gewalt in der Ukraine“. Die Veranstaltung findet um 19 Uhr im Historischen Rathaussaal in Marburg statt. Einlass ist ab 18.30 Uhr; der Eintritt ist frei.
Für viele von uns ist die Geschichte der Ukraine lange ein blinder Fleck gewesen. Erst der russische Aggressionskrieg und die Verleugnung der Existenz einer ukrainischen Nation durch Putin drängt uns dazu, uns näher auch mit den Wurzeln der ukrainischen Nationsbildung und dem wechselvollen und oft blutigen Verlauf der ukrainischen Geschichte vor allem im 20. Jahrhundert zu befassen. Frau Wendland wird dazu wichtige Einblicke liefern können.
Antikriegstag
>> Gegen den Krieg -
Solidarität mit der Ukraine <<
Kundgebung
Freitag, den 01. September 2023
um 17:00 Uhr
Ort: Marktplatz in Marburg
anschließend Biergarten und Kulturprogramm auf dem Lutherischen Kirchhof
Redebeiträge auf der Kundgebung:
1.
Prof. Dr. Eckart Conze
„Gegen den Krieg – Solidarität mit der Ukraine“
Marburg, 1. September 2023
Entführte Kinder. Kinder, die ihre Eltern verloren haben. Getötete Kinder. Kinder als Opfer des Krieges. Wer die Nachrichten aus der Ukraine verfolgt, wem käme nicht Bertolt Brechts Gedicht vom „Kinderkreuzzug“ in den Sinn, entstanden 1941. Es beginnt so:
In Polen, im Jahr Neununddreißig
War eine blutige Schlacht
Die hatte viele Städte und Dörfer
Zu einer Wildnis gemacht.
Die Schwester verlor den Bruder
Die Frau den Mann im Heer;
Zwischen Feuer und Trümmerstätte
Fand das Kind die Eltern nicht mehr
Der Krieg, der Brecht nicht losgelassen hat, der Krieg ist zurück in Europa. Der Angriffskrieg. Der Vernichtungskrieg.
Zum ersten Mal seit dem Zweiten Weltkrieg. Mehr als acht Jahrzehnte nach dessen Beginn am 1. September 1939. Das Unvorstellbare ist zur blutigen, zur grausamen, zur verstörenden Realität geworden. Entsetzliche Bilder – Butscha, Irpin, Mariupol – entsetzliche Bilder schockieren uns. Sie verschlagen uns den Atem und die Sprache. Sie machen uns fassungslos.
Die blutige Vergangenheit Europas hat uns eingeholt. Die Vergangenheit der Gewalt, der Zerstörung und des Terrors ist nicht vergangen. Sie ist wieder zur Gegenwart geworden. Auch darin liegt der Epochenbruch des 24. Februar 2022. Für Europa und Deutschland, für uns als Europäer und Deutsche, hat eine neue Zeit begonnen. Eine neue Zeit, zu der aber die Rückkehr einer überwunden geglaubten Vergangenheit gehört. So verbinden sich Geschichte und Gegenwart, und gerade an einem 1. September wird uns das ganz besonders bewusst.
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... hier der Link zur vollständigen Rede als PDF-Datei
2.
Hubert Kleinert
Rede zum 1.9.
Gegen den Krieg – Solidarität mit der Ukraine
Ich bin Hubert Kleinert, der Sprecher der Initiative Zeitenwende Marburg und ich darf Sie alle hier auch im Namen der Mitveranstalter dieser Veranstaltung herzlich begrüßen. Mitveranstalter sind die Grünen Marburg, die SPD Marburg, die CDU Marburg, die FDP, die evangelische Kirche, die jüdische Gemeinde Marburg, der deutsch-ukrainische Verein Hand in Hand, Pulse of Europe und die jungen Europäischen Föderalistinnen.
Wir haben uns hier versammelt, um an jenen schrecklichen Tag zu erinnern, an dem heute vor 84 Jahren mit dem deutschen Überfall auf Polen der Zweite Weltkrieg begonnen hat. Dieser vom nationalsozialistischen Gewaltregime entfesselte Krieg hat bis 1945 etwa 65 Millionen Tote gefordert – Soldaten wie Zivilsten. Allein 27 Millionen damalige Sowjetbürger sind ums Leben gekommen, etwa zehn Millionen Deutsche und sechs Millionen Polen. Mindestens sechs Millionen Juden sind dem rassistischen Vernichtungswahn des Nationalsozialismus zum Opfer gefallen. Und für Hunderte von Millionen bedeutete dieser Krieg Zerstörung, Hunger, Elend und Verlust ihrer Heimat.
Die Erinnerung an diese größte kriegerische Katastrophe der neueren Menschheitsgeschichte und an die grauenvolle Vernichtungsmaschinerie des Nationalsozialismus mahnt uns auch heute zum Frieden. Sie mahnt uns, alles dafür zu tun, damit sich so etwas nie wiederholen kann. Sie mahnt uns zur friedlichen Zusammenarbeit der Völker. Sie mahnt uns zur Absage an Rassismus, Nationalismus und Chauvinismus. Und sie mahnt uns zur Ächtung des Krieges als Mittel der Politik. Nie wieder darf Krieg als Fortsetzung der Politik mit anderen Mitteln akzeptiert werden. Deswegen sind wir hier. Wir stehen für den Frieden. Und wir stehen für den friedlichen Interessensausgleich mit den Mitteln der Politik.
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Aufruf zum 01.09.2023
Gegen den Krieg – Solidarität mit der Ukraine
Am 1. September 1939 begann mit dem deutschen Überfall auf Polen der Zweite Weltkrieg. Der vom nationalsozialistischen Gewaltregime entfesselte Krieg hat bis 1945 etwa 65 Millionen Tote gefordert – Soldaten wie Zivilisten. Allein 27 Millionen Bürger der früheren Sowjetunion haben ihr Leben lassen müssen, darunter 13 Millionen Soldaten der Roten Armee. Knapp zehn Millionen Deutsche sind ums Leben gekommen. Sechs Millionen Juden sind dem rassistischen Vernichtungswahn des Nationalsozialismus zum Opfer gefallen. Und für Hunderte von Millionen Überlebender bedeutete dieser Krieg Zerstörung, Hunger, Not und Elend, Verlust ihrer Heimat und der materiellen Existenz. Und Trauer um den Verlust von Angehörigen.
Die Erinnerung an diese größte kriegerische Katastrophe der Menschheitsgeschichte mahnt uns auch heute zum Frieden. Sie mahnt uns, alles dafür zu tun, damit sich so etwas nie wiederholen kann. Sie mahnt uns zur friedlichen Zusammenarbeit der Völker und zur Ächtung des Krieges als Mittel der Politik. Und sie mahnt uns zur Absage an Rassismus, Nationalismus und Chauvinismus.
Dieser Tag mahnt uns aber auch zur Solidarität mit den Opfern kriegerischer Aggression. Im Jahr der 84. Wiederkehr des deutschen Überfalls auf Polen sind wir heute in Europa mit der Wiederkehr des Krieges konfrontiert. Am 24. Februar 2022 hat Russland einen offenen Angriffskrieg gegen einen souveränen Nachbarstaat, die Ukraine, begonnen. Dieser von niemandem provozierte Angriff ist nicht nur in dieser Form einmalig in der europäischen Nachkriegsgeschichte. Er erinnert zugleich in fataler Weise an den Überfall des Nazi-Regimes auf Polen 1939. Erstmals seit 1945 versucht ein europäischer Staat, die Existenz eines anderen, unabhängigen Staates mit den Mitteln militärischer Gewalt zu vernichten und Grenzen gewaltsam zu verschieben. Die Begründungen für diesen verbrecherischen Angriffskrieg sind absurd. Wenn die russische Kriegspropaganda behauptet, es gehe darum, ein „nazistisches“ System in der Ukraine zu beseitigen, beleidigt sie damit die historische Erinnerung an den Kampf gegen das nationalsozialistische Terrorregime und die Opfer in der damaligen Sowjetunion. Zu diesen Opfern gehören auch Millionen von Ukrainerinnen und Ukrainern. Die Ukraine war während der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts das am stärksten von brutaler Gewalt heimgesuchte Land Europas. Heute ist das wieder so.
Der Krieg in der Ukraine hat bis heute viele Zehntausend Tote gefordert – Soldaten wie Zivilisten. Millionen von Menschen haben ihre Heimat verlassen müssen. Mit dem russischen Militär in der Ukraine sind die Schrecken des Krieges nach Europa zurückgekehrt.
Als Opfer der russischen Aggression hat die Ukraine das Recht auf Selbstverteidigung. Sie nimmt es entschlossen und wirksam wahr. Wir aber haben die moralische und politische Verpflichtung, dem Opfer der Aggression beizustehen und wirksame Unterstützung zu leisten.
Wirksame Unterstützung bedeutet in diesem Fall nicht nur, dass wir die Ukraine moralisch, politisch, ökonomisch und humanitär unterstützen. Sie bedeutet auch, dass wir militärische Hilfe leisten.
Der Wille zum Frieden und das Gebot wirksamer Unterstützung der Opfer eines Angriffskrieges sind nicht einfach miteinander zu verbinden. Auch westliche Waffen töten. Deshalb fällt auch uns die Zustimmung zu Waffenlieferungen nicht leicht. Aber die Verteidigung der Ukraine muss erfolgreich sein, weil die Logik der Gewalt nicht über das Recht und den Grundsatz der friedlichen Kooperation triumphieren darf. Deshalb muss unsere Unterstützung der Ukraine anhalten. Auch die militärische Unterstützung. Würden die westlichen Demokratien diese militärische Unterstützung nicht leisten, gäbe es die Ukraine als souveränen Staat wahrscheinlich nicht mehr.
Wir wollen, dass dieser Krieg bald ein Ende findet, dass Tod, Gewalt und Zerstörung aufhören. Wir setzen darauf, dass die Ukraine stark genug ist, damit Russland sich gezwungen sieht, einem für die Ukraine akzeptablen Verhandlungsfrieden zuzustimmen, der ihre staatliche Souveränität und Integrität sichert und ausreichende Sicherheitsgarantien für die Zukunft schafft.
Der Krieg in der Ukraine steht in besonderer Weise im Blickpunkt, weil er ein Aggressionskrieg ist, der an imperialistische Eroberungskriege vergangener Jahrhunderte erinnert und unsere eigenen Sicherheitsinteressen unmittelbar berührt. Wir dürfen aber an diesem Tage auch die vielen anderen Kriege und gewaltsamen Konflikte auf der Welt nicht vergessen – in Syrien, im Kongo, im Jemen, in Haiti und an vielen anderen Orten dieser Erde. Das internationale Rote Kreuz nennt die Zahl von über 100 gewaltsamen Konflikten im Jahr 2023.
Der Antikriegstag am 1.September erinnert uns alle an die Schrecken des Krieges. Er mahnt uns, im Einsatz für Frieden und gewaltfreie Konfliktlösungen nicht nachzulassen. Er verpflichtet uns aber auch zur Solidarität mit den Opfern militärischer Aggression. Gegen den Krieg zu sein, bedeutet am 1. September 2023 auch, solidarisch mit den Menschen in der Ukraine zu sein, die dort Freiheit und Selbstbestimmung verteidigen.
Deswegen rufen wir die Marburgerinnen und Marburger auf: Kommen Sie zur Kundgebung am 1. September 2023 um 17 Uhr auf dem Marktplatz. Setzen Sie ein Zeichen: Gegen den Krieg – Solidarität mit der Ukraine!
Initiative Zeitenwende Marburg
Bündnis 90/Die Grünen Marburg
Die Marburger SPD
CDU Marburg
FDP Marburg
Evangelischer Kirchenkreis Marburg
Jüdische Gemeinde Marburg
Deutsch-ukrainischer Verein MAVKA
Pulse of Europe
Junge Europäische Föderalist:innen
Unabhängigkeitstag der Ukraine
24. August 2023
Die Initiative Zeitenwende Marburg und der deutsch-ukrainische Verein MAVKA laden an diesem Tag zu einer Kundgebung auf dem Platz vor dem Erwin-Piscator-Haus (Biegenstraße) um 18:00 Uhr ein.
Es wird Redebeiträge und ein kulturelles Programm geben.
Aufruf zur Kundgebung am ukrainischen Unabhängigkeitstag 24. August 2023
Am Donnerstag, dem 24.8. 2023 begeht die Ukraine den 32. Jahrestag ihrer Unabhängigkeit. Diese Unabhängigkeit ist durch die völkerrechtswidrige russische Aggression massiv bedroht. Eine Aggression, die sich nicht nur gegen die staatliche Eigenständigkeit der Ukraine richtet, sondern von Putin als Vernichtungskrieg gegen alles Ukrainische gedacht ist.
Die Ukrainerinnen und Ukrainer kämpfen mutig und entschlossen Tag für Tag um ihre Unabhängigkeit. Dafür brauchen sie unsere Unterstützung.
Um in dieser für die Ukraine so entscheidenden Zeit ein Zeichen der Solidarität zu setzen, laden
der deutsch-ukrainische Verein MAVKA und die Initiative Zeitenwende Marburg ein, gemeinsam den Unabhängigkeitstag der Ukraine zu begehen.
Die Kundgebung findet um 18 Uhr auf dem Platz vor dem Erwin-Piscator-Haus statt. Es wird Redebeiträge und ein kulturelles Programm geben.
... hier der Link zum Aufruf als PDF-Dokument
Hier der Text zum Aufruf auf Ukrainisch:
24. серпня Україна відзначає 32. річницю своєї Незалежності. Сьогодні Незалежність України
під загрозою через російську злочинну, необґрунтовану агресивну війну. Війну, розв’язану
Путіним, на меті якої є не тільки знищення суверенності України, але також повне знищення
всього українського як такого.
Українці мужньо та стійко борються за свою незалежність кожного дня. І їм потрібна наша
підтримка.
Для того щоб продемонструвати солідарність в ці надзвичайно важливі для України часи,
німецько-українська спілка “MAVKA“ (Мавка) та ініціатива “Zeitenwende Marburg“
(Цейтенвенде Марбург) запрошує вас відзначити День Незалежності України разом.
Захід починається о 18. годині на площі навпроти Erwin-Piscator-Haus (Ервін-Піскатор-Хаус).
Під час заходу звучатимуть промови від місцевих українських та німецьких активістів, а
також виступатимуть численні українські таланти.
Presseinformation:
Am Freitag, dem 16.06.2023, führt die Initiative ZEITENWENDE MARBURG ihre nächste öffentliche Veranstaltung durch. Eingeladen ist Prof. Dr. Carlo Masala. Er wird zum Thema „Der russische Überfall auf die Ukraine und die Zukunft der internationalen Sicherheitsarchitektur“ sprechen. Die Veranstaltung findet im Rathaussaal der Stadt Marburg im Rathaus Marburg statt. Sie beginnt um 19 Uhr. Einlass ist ab 18.30 Uhr.
Carlo Masala, geb. 1968, ist seit 2007 Professor für Internationale Politik an der Universität der Bundeswehr in München. Er forscht zu Fragen der internationalen Politik und leitet das Metis-Institut für Strategie und Vorausschau an der Universität der Bundeswehr. Zuletzt hat er publiziert „Bedingt abwehrbereit – Deutschlands Schwäche in der Zeitenwende“, München 2023.
Seit dem Beginn des Ukrainekrieges ist Masala mit zahlreichen Artikeln, Stellungnahmen, Fernsehinterviews und
Talk-Show-Auftritten auch einer breiteren Öffentlichkeit bekannt geworden.
Presseinformation:
Am Mittwoch, dem 26.April 2023, findet die nächste öffentliche Veranstaltung der Initiative ZEITENWENDE MARBURG statt. Der Politikwissenschaftler Prof. Dr. Wilfried von Bredow referiert um 19 Uhr im Historischen Rathausaal zum Thema "Die Bundeswehr und die Zukunft der Sicherheitspolitik".
Vor dem Hintergrund des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine hat der seit Jahren beklagte Zustand der Bundeswehr eine besondere Brisanz bekommen. Wie es dazu kommen konnte, ob Landesverteidigung noch funktionieren würde, welche Konsequenzen gezogen werden müssen und welche Sicherheitspolitik Deutschland in der Zukunft braucht - dazu wird von Bredow sprechen.
Wilfried von Bredow lehrte als Professor für Politikwissenschaft in Marburg von 1972 bis 2009. Er hat zahlreiche Veröffentlichungen vor allem zu außen- und sicherheitspolitischen Fragen vorgelegt und gilt als ausgewiesener Experte. Zuletzt sind erschienen "Armee ohne Auftrag - Die Bundeswehr und die deutsche Sicherheitspolitik" und "Die Geschichte der Bundeswehr".
Aufruf zur Kundgebung:
Am 24.02.2023 ist es ein Jahr her, dass der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine begonnen hat. Was trotz der russischen Aggression von 2014 kaum jemand bei uns für möglich gehalten hatte, ist eingetreten: Der Krieg ist nach Europa zurückgekehrt.
Die Aggression Russlands ist nicht nur ein äußerst schwerwiegender Bruch der tragenden Grundprinzipien des Völkerrechts. Er ist auch in der europäischen Geschichte seit 1945 ohne Beispiel. Erstmals in der Nachkriegsgeschichte versucht ein europäischer Staat, die staatliche Integrität eines anderen Staates mit den Mitteln militärischer Gewalt zu vernichten.
Die Begründungen für diesen verbrecherischen Angriffskrieg sind absurd. Wenn behauptet wird, es gehe darum, ein „nazistisches“ System in der Ukraine zu beseitigen, stellt das nicht nur die Wahrheit auf den Kopf. Die russische Kriegspropaganda beleidigt damit auch die historische Erinnerung an den Kampf gegen das nationalsozialistische Terrorregime und die Rolle der Roten Armee.
Seit einem Jahr bringt dieser Krieg Tod und Zerstörung, Vernichtung und Verwüstung. Das Leiden von Millionen von Ukrainern und den Tod vieler tausender russischer Soldaten haben Putin und sein Regime zu verantworten. Man kann über vieles diskutieren, was in der Außenpolitik der westlichen Länder richtig oder nicht richtiggemacht worden ist. Nichts aber kann diesen verbrecherischen Angriffskrieg rechtfertigen. Niemand in der Ukraine hat Russlands Sicherheit bedroht.
Auch nach einem ganzen Jahr, den dieser Krieg inzwischen andauert, hat Putin keines seiner Kriegsziele erreicht. Die Ukraine wehrt sich mutig und entschlossen. Viele auch bei uns haben anfangs geglaubt, die Ukraine würde der militärischen Kraft der russischen Armeen nicht standhalten können. Dem ist nicht so, wie die letzten zwölf Monate gezeigt haben.
Das hat auch damit zu tun, dass die Solidarität und die Unterstützung der Ukraine vor allem durch die westlichen Länder stärker und geschlossener war als der russische Diktator das angenommen hatte. Umso wichtiger ist es, dass diese Unterstützung anhält.
Die Verteidigung der Ukraine muss erfolgreich sein. Sie muss erfolgreich sein, weil die brutale Logik der Gewalt nicht über das Recht und den Grundsatz der friedlichen Kooperation triumphieren darf. Sie muss erfolgreich sein, weil sonst die Ängste in anderen europäischen Ländern weiterwachsen würden und ein neuer Kalter Krieg die Folge wäre. In diesem Sinne verteidigt die Ukraine auch unsere Sicherheit.
Weil es das wichtigste Ziel ist, einen militärischen Sieg Russlands zu verhindern, müssen wir der Ukraine mit allen unseren Möglichkeiten helfen. Wir müssen die Ukraine humanitär unterstützen, wir müssen sie politisch und ökonomisch unterstützen. Wir müssen ihr aber auch mit militärischem Gerät helfen, ihr Recht auf Selbstverteidigung wahrzunehmen. Wir stehen solidarisch an der Seite der Menschen in der Ukraine, die um ihre Selbstbestimmung kämpfen.
Wir wollen, dass dieser Krieg bald ein Ende findet, dass Tod, Gewalt und Zerstörung aufhören. Wir sind für einen Verhandlungsfrieden. Wir sehen aber auch, dass ein solcher Frieden realistisch nur dann erreicht werden kann, wenn die Ukraine auch militärisch so stark ist, dass sich Russland gezwungen sieht, einem für die Ukraine akzeptablen Verhandlungsfrieden zuzustimmen, der ihre staatliche Souveränität und Integrität sichert.
Wir wollen zur ersten Wiederkehr des Tages, an dem dieser schreckliche Krieg begonnen hat, ein öffentliches Zeichen setzen. Ein Zeichen des Protests gegen ein autokratisches System in Moskau, das einen Nachbarstaat mit Krieg überzieht und dem das Völkerrecht ebenso gleichgültig ist wie die Folgen des Krieges für die eigene Bevölkerung. Wir wollen aber auch ein Zeichen der Solidarität mit der Ukraine setzen. Wir wollen zeigen, dass wir die ungeteilte und umfassende Solidarität mit dem ukrainischen Volk moralisch und politisch für dringend geboten halten. Wir wollen zeigen, dass die Marburger Bürgerschaft auf Eurer Seite steht – über alle Parteigrenzen und sonstige Unterschiede hinweg.
Deswegen rufen wir Sie alle auf: Kommen Sie zur Protest- und Solidaritätskundgebung am
25. Februar um 16 Uhr auf dem Marktplatz!
Zu einem Pressegespräch mit dem OP-Redakteur
Till Conrad trafen sich der Sprecher der
Initiative Zeitenwende Marburg Hubert Kleinert mit Vertretern der Mitveranstalter der Protest- und Solidaritätskundgebung
>> Marburg an der Seite der Ukraine <<.
Vertreter der Veranstalter von links nach rechts:
Gabi Joggerst-Naumann (GRÜNE Marburg)
Thorsten Büchner (SPD Marburg)
Yurii Radiev (Ukrainische Community Marburg)
Hubert Kleinert (Initiative Zeitenwende Marburg)
Burkhard Freiherr von Dörnberg (Dekan des Kirchenkreises Marburg)
Dirk Bamberger (CDU Marburg)
Ulrich Biskamp (Pfarrer Luth. Pfarrkirche Marburg)
Die Oberhessische Presse berichtet am 14. Februar 2023 auf Seite 5 über die geplante Kundgebung am
25.02.2023 um 16 Uhr auf dem Marktplatz in Marburg anlässlich des Jahrestages des russischen Angriffskrieges auf die Ukraine.
Presseinformation:
Die Initiative ZEITENWENDE MARBURG lädt für Mittwoch, den 22.02.2023 zu einer öffentlichen Vortrags- und Diskussionsveranstaltung ein. Redner des Abends wird Prof. Dr. Eckart Conze sein (Professor für Neuere und Neueste Geschichte am Seminar für Neuere Geschichte der Philipps-Universität Marburg). Er wird zum Thema „Alles falsch? Deutsche Ostpolitik vom Kalten Krieg bis heute“ sprechen. Die Veranstaltung findet im Rathaussaal Marburg statt und beginnt um 19:00 Uhr. Der Eintritt ist frei.
In der Debatte über den russischen Angriffskrieg auf die Ukraine, über die von Bundeskanzler Scholz am 27. Februar 2022 ausgerufene "Zeitenwende" und über die deutsche Unterstützung der Ukraine ist viel von historischen Fehlern und Irrtümern deutscher Politik in der Zeit vor dem Krieg die Rede. Sogar die Ostpolitik Willy Brandts wird diskreditiert. Aber war wirklich alles falsch? Vor diesem aktuellen Hintergrund diskutiert der Historiker Eckart Conze die Entwicklung deutscher Ostpolitik in der Zeit des Kalten Krieges und nach 1990. Um die deutsch-sowjetischen beziehungsweise deutsch-russischen Beziehungen geht es dabei ebenso wie um das Verhältnis Deutschlands zu den Staaten Ostmitteleuropas. Die gegenwärtige Politik und die Debatte darüber sind ohne diese historische Dimension nicht zu verstehen.
Vortragsveranstaltung mit
Prof. Sigmar Gabriel
Nachdem wir den Termin für die Vortragsveranstaltung am
14. September krankeitsbedingt absagen mussten, steht nun der neue Termin fest:
Freitag, den 25. November 2022
um 18:30 Uhr (Einlass: 18:00 Uhr)
Thema: "Ukraine, Amerika und wir"
Ort: Bürgerhaus Marburg-Cappel,
Goethestraße 1, 35043 Marburg
Der Eintritt ist frei
Presseinformation (29.08.2022):
Die Initiative Zeitenwende Marburg lädt für Freitag, den 25.11.2022 zu einer öffentlichen Vortrags- und Diskussionsveranstaltung ein. Hauptredner des Abends wird der langjährige SPD-Bundesvorsitzende, Bundesminister a.D. Sigmar Gabriel, sein. Er wird zum Thema „Die Ukraine, Amerika und wir“ sprechen. Die Veranstaltung findet im Bürgerhaus Cappel statt und beginnt um 18.30 Uhr. Der Eintritt ist frei. Einlass ist ab 18:00 Uhr.
Russlands Angriffskrieg gegen die Ukraine wirft eine Vielzahl von Fragen auf. Dazu gehört die Frage, welche moralische, politische und militärische Unterstützung der Ukraine durch uns geboten und zugleich verantwortungsethisch vertretbar ist. Dazu gehört die Frage nach den Ursachen dieses Krieges, den Zielen der russischen Aggression und realistischen Möglichkeiten für einen Frieden. Dazu gehört aber auch die Frage, inwieweit dieser Krieg als Ausdruck einer neuen zugespitzten Herausforderung der westlichen Demokratien durch autoritäre Systeme verstanden werden muss. Putins Russland von heute versteht sich ja inzwischen längst als Gegenmodell zu unserem Zivilisations- und Gesellschaftsentwurf. Die autoritäre Formierung der russischen Gesellschaft zeigt sich ja inzwischen nicht nur in der brutalen Unterdrückung jeglicher Opposition, sondern auch am repressiven Vorgehen gegenüber gesellschaftlichen Minderheiten.
Weil das so ist, stellt sich auch die Frage nach unserem Selbstverständnis als Teil einer westlichen Wertegemeinschaft. Das verlangt von uns, über unser Verhältnis zur NATO und zur westlichen Führungsmacht USA neu nachzudenken. Das Verhältnis zu Amerika ist in Deutschland seit Jahrzehnten von extremen Widersprüchlichkeiten bestimmt gewesen. Auf der einen Seite hat sich Deutschland stets auf den sicherheitspolitischen Schutzschirm der Vereinigten Staaten verlassen. Der prägende kulturelle Einfluss Amerikas ist hierzulande noch deutlicher spürbar als etwa in Frankreich. Andererseits sind amerikakritische und amerikafeindliche Haltungen sehr stark verbreitet. Das gilt in Marburg in besonderer Weise.
Man wird kaum daran vorbeisehen können, dass auch Entwicklungen in der amerikanischen Gesellschaft und politische Entscheidungen der Führungen zu diesem sehr kritischen Blick beigetragen haben – von Vietnam über den Irak-Krieg bis zur Präsidentschaft von Donald Trump. Ob es trotz allem so etwas wie eine westliche Wertegemeinschaft noch gibt und ob sie sich durch Putins Krieg neu begründen muss und neu begründen lässt, auch diese Frage stellt sich heute. Dies gilt besonders auch für das Verhältnis zu vielen Ländern der südlichen Hemisphäre, die derzeit eine unentschiedene Haltung zu Putins Krieg einnehmen.
Jedenfalls gibt es einen engen Zusammenhang zwischen dem Krieg in der Ukraine, dem politischen Umgang damit und unserem Verhältnis zu Amerika. Deshalb haben wir das Thema auch so gewählt. Und deshalb haben wir auch Sigmar Gabriel eingeladen. Er war als langjähriger Bundesminister, Vizekanzler und Bundesaußenminister über viele Jahre eine der prägenden Figuren der deutschen Politik. Er hat sich als Buchautor intensiv mit den weltpolitischen Veränderungen dieser Zeit auseinandergesetzt. Und er ist als Vorsitzender der Atlantik-Brücke heute Chef der wichtigsten politischen Vereinigung in Deutschland für die Pflege und Entwicklung der Beziehungen zwischen den Vereinigten Staaten und Deutschland. Wir glauben, dass er wie kaum ein zweiter in Deutschland geeignet ist, zu diesem Thema wichtige Überlegungen und Anregungen zu vermitteln.
Auf folgende Veranstaltung des Kulturvereins "Kulturelle Aktion Marburg - Strömungen e.V." weisen wir gerne hin:
Vortrags- und Diskussionsveranstaltung mit dem Journalisten und langjährigen
Osteuropa- Korrespondenten
Thomas Urban
Urban wird zu seinem Buch „Verstellter Blick – Deutsche Ostpolitik“ sprechen.
Zeit: Mittwoch, den 19. Oktober 2022
um 19:00 Uhr
Ort: Historischer Rathaussaal der Stadt Marburg
Der Eintritt ist frei
Presseinformation
Die Der deutsche Journalist Thomas Urban, von 1988-2020 als Korrespondent der SZ in Warschau, Moskau und Madrid tätig, hat ein Buch über Deutschland, Polen, Osteuropa und Russland geschrieben. „Verstellter Blick“ heißt der Titel des meinungsstarken Werkes, das sich in verschiedenen Kapiteln u.a. mit der deutschen Ostpolitik seit Willy Brandt, mit der Entwicklung in Polen von der Entstehung der Solidarnosc bis zur Herrschaft der PIS-Partei und mit der Spannungseskalation in der Ukraine nach dem Herbst 2013 und den Zielen Wladimir Putins beschäftigt. Sein kritischer Blick auf die Geschichte besonders der sozialdemokratischen Entspannungspolitik konfrontiert uns mit hierzulande weniger bekannten, aber in Polen verbreiteten Sichtweisen, die zu Auseinandersetzung und Diskussion anregen und sicher auch Widerspruch finden werden. Aus seiner Sicht haben verschiedene Bundesregierungen historisch begründete Ängste osteuropäischer Staaten vor deutsch-russischen Allianzen und das russische Großmachtstreben ignoriert. Der Beitrag der Ostpolitik Brandts und Schmidts zur Überwindung des Kalten Krieges werde in Deutschland ebenso überschätzt wie die Rolle Michael Gorbatschows.
Der 1954 geborene Thomas Urban hat eine ganze Reihe von Sachbüchern u.a. zur deutsch-polnischen Konfliktgeschichte vorgelegt. Sein 2015 erschienenes Buch über das Massaker von Katyn gilt als Standardwerk der historischen Forschung.
Unabhängigkeitstag der Ukraine
24. August 2022
Die Initiative Zeitenwende Marburg und die ukrainische Community in Marburg laden an diesem Tag zu einer Kundgebung auf dem Platz vor dem Erwin-Piscator-Haus (Biegenstraße) um 18:00 Uhr ein.
Neben Kulturdarbietungen wird es zwei Reden von Ukrainern bzw. Ukrainerinnen geben. Hubert Kleinert wird für die Initiative Zeitenwende Marburg sprechen.
Vortragsveranstaltung mit
Prof. Dr. Thomas Bohn
(Justus-Liebig-Universität Gießen)
Mittwoch, den 13. Juli 2022
um 18:30 Uhr (Einlass: 18:00 Uhr)
Thema: „Putin als Historiker.
Tausend Jahre russischer Geschichte?“
Ort: Historischer Rathaussaal in Marburg
Der Eintritt ist frei
Presseinformation
Um Ansprüche auf das Staatsgebiet der Ukraine aus vermeintlich historischen Zusammenhängen zu begründen, betreibt Russland seit einigen Jahren eine Umdeutung der Geschichte. Die Hintergründe und Motive des Angriffskrieges gegen die Ukraine werden dabei so umgedeutet, dass die Rolle des Opfers und des Aggressors umgedreht erscheinen sollen. Das Geschichtsbild in Putins Russland spielt für die Deutung des russischen Vorgehens eine zentrale Rolle.
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